Am 15. Mai besuchte der NABU Marl das Wasserwerk in Haltern am See.
HIer ist unser Bericht dazu:
https://nabu-marl.jimdofree.com/2025/05/15/exkursion-zum-wasserwerk/
Düsseldorf – Jetzt stehen sie wieder vielerorts gespenstisch an Weg-, Straßen- und Waldrändern oder in Parkanlagen: silbrig glänzende, kahl gefressene Bäume und Sträucher.
Verantwortlich hierfür sind die Raupen einiger Gespinstmottenarten, die die Blätter befallener Pflanzen vollständig abfressen und Stämme, Äste und Zweige komplett mit einem Gespinst überziehen,
in dem sie gesellig leben. „Es sind häüfig Traubenkirschen, die von der Traubenkirschen-Gespinstmotte befallen sind“, sagt Karl-Heinz Jelinek, Schmetterlingsexperte im Landesfachausschuss
Entomologie des NABU NRW. Aber auch Weißdorn, Pfaffenhütchen, Pappeln oder Weiden seien bisweilen mit einem dichten Gespinst überzogen. Gelegentlich würden auch Obstbäume befallen.
Da Gespinstmottenarten sich wirtsspezifisch über die Blätter von nur ein oder zwei Baum- bzw. Straucharten hermachen, laufen die Raupen Gefahr zu verhungern, wenn sie auf der Suche nach
einem noch nicht kahl gefressenen Strauch alles - also auch Gräser, Kräuter, Zaunpfosten oder ganze Bänke - einspinnen. „Den seidigen ´Schleier´ spinnen die kleinen Raupen, um sich vor
Fressfeinden wie Vögeln oder Witterungseinflüssen wie Regen zu schützen“, erklärt Jelinek. Unter dem Schleier fräßen die Raupen bis Mitte Juni den befallenen Baum kahl. Dann wanderten sie zum
Stammfuß, wo sie sich im Schutz des Gespinstes verpuppen würden. „Anfang Juli schlüpfen bereits die weißen, schwarz gepunkteten Falter der Traubenkirschen-Gespinstmotte“, so der
NABU-Insektenfachmann weiter. Nach der Paarung legten diese ihre Eier wieder an den Knospen der Traubenkirsche ab, wo sie bis zum nächsten Frühjahr geschützt überdauerten.
„Beobachten kann man dieses Naturschauspiel schon immer in jahrweise wechselnder Häufigkeit“, weiß Jelinek. Laut Pflanzenschutzdienst Bonn fördere insbesondere der Klimawandel dieses alljährliche
massenhafte Auftreten der Gespinstmotten. Erfahrungsgemäß könnten solche Massenentwicklungen bei ungestörtem Verlauf bis zu 10 Jahre in Folge auftreten. Jelinek: „Lange, kalte Winter
beeinträchtigen die kleinen Falter dabei kaum in ihrer Entwicklung. Wahrscheinlicher ist das schleichende Ende dieses Naturschauspiels durch vermehrten Einfluss von natürlichen Gegenspielern.“
Bis zu 80 verschiedene Insekten, darunter Schlupfwespen, Raubwanzen sowie einige Parasiten verhinderten dauerhaft eine ungehemmte Ausbreitung der Gespinstmotten.
Davon, die Tiere mit Gift zu vernichten, rät Jelinek übrigens ab. „Das ist meistens ebenso sinnlos wie gefährlich für die Umwelt, da von Insektengiften auch die natürlichen Feinde der
Gespinstmotten betroffen sind.“ Sei das Gespinst erst einmal ausgebildet, seien die Raupen kaum noch zu bekämpfen. „Bei befallenen Obstbäumen sollte man daher rechtzeitig mit dem Absammeln der
Tiere beginnen“, empfiehlt er. Den übrigen Bäumen oder Sträuchern schade der Befall nicht. Noch im gleichen Jahr würden sie mit dem sogenannten Johannistrieb wieder austreiben und schon bald
nicht mehr erkennen lassen, dass sie befressen worden seien.
Die Gespinste haben übrigens nichts mit dem Eichenprozessionsspinner zu tun, der ausschließlich Eichen besiedelt und die Bäume niemals einspinnt. Seine Verpuppungsgespinste befinden sich am Stamm
dicker Eichen und sind dort auch erst viel später im Jahr zu beobachten.
Für Rückfragen:
Karl-Heinz Jelinek, Schmetterlingskundler im NABU-Landesfachausschusses Entomologie, Tel.: 0151 152 11 483
Birgit Königs, Pressestelle NABU NRW, 0211-159251-14
Unsere Ausstellung über die "Natur in Marl" wurde heute im Marler Stern eröffnet. Sie kann bis zum 21.06.2025 dort zu den Geschäftszeiten besucht werden!
Die Schönheit der Natur direkt vor unserer Haustür steht im Mittelpunkt unserer Fotoausstellung „Natur in Marl“, die am 26. April 2025 im Marler Stern feierlich eröffnet wird. Die Ausstellung präsentiert Bilder von den drei Marler Naturfotografen Peter Marrek, Philipp Schuch und Britta Müller. Faszinierende Tierporträts aus unserer Stadt sollen zeigen, wie lebendig und schützenswert die Natur in unserer Region ist.
„Mit dieser Ausstellung möchten wir die Besucher dazu inspirieren, ihre Umgebung mit neuen Augen zu sehen und die Schönheit der heimischen Natur zu schätzen“, sagt Erwin Gebauer, Gruppensprecher des NABU Marl.
Die Ausstellung lädt dazu ein, sich begeistern zu lassen und vielleicht selbst die Kamera in die Hand zu nehmen.
Die Vernissage findet am Samstag, 26. April 2025 um 12:00 Uhr statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich von den Bildern von der "Natur in Marl" begeistern zu lassen und mit den Fotografen ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt ist frei.
📍 Veranstaltungsort: Marler Stern, Insel-Forum, zwischen i-Punkt und Bürgerbüro
📅 Ausstellungsdauer: 26.04.2025 - 21.06.2025
⏰ Öffnungszeiten: zu den Geschäftszeiten des Marler Sterns
Wir treffen uns regulär jeden 2. Mittwoch im Monat um 19:30 Uhr im Nachbarschaftszentrum in Marl.
Gäste sind herzlich willkommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Ort: Nachbarschaftszentrum, Max-Reger-Strasse 99, 45772 Marl
Zeit: 19:30 Uhr - 21:30 Uhr (nicht selten auch länger)
Termine 2025:
Am Welttierschutztag soll in Frentrop/Polsum ein Event mit den Geocachern stattfinden, bei dem Nistkästen aufgehangen werden.
Wir suchen noch interessierte Naturschützer, die an diesem Event teilnehmen wollen.
Meldet euch unter [email protected]
Aufgrund vermehrter Nachfragen bei Vögeln in Not gibt es jetzt eine extra Seite mit Ansprechpartnern und Informationen zum Thema.
Wer noch Ergänzungen hat, darf sich gerne melden!
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