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Uhu Nachwuchs

Auf einem Firmengelände in Marl wurden drei Uhu Kinder von Arbeitern der Firma mitten in der Anlage entdeckt. Aus Sorge, dass sie auf dem Gelände unter die Räder kommen, versuchte man sachkundige Hilfe zu bekommen. Wie kann man die kleinen Uhu Ästlinge retten? Brauchen sie überhaupt Hilfe?

 

Das ist gar nicht so einfach, wie man feststellte. Ein Anruf bei Erwin Gebauer von NABU brachte den Stein dann zum Glück ins Rollen. Nach vielen Telefonaten seitens Erwin Gebauer erklärten sich die Alfons Pennekamp (NABU Ostvest) und Vogelexperte Reinhard Vohwinkel aus Velbert bereit, sich die Situation vor Ort anzusehen.

 

Die drei halbstarken Uhu Kinder wurden nach kurzer Suche auf dem Firmengelände gefunden. Sie wurden beringt und begutachtet. Sie waren augenscheinlich in guter Verfassung und wurden in der Nähe wieder ausgesetzt.

 

Sie standen kurz vor der Flugfähigkeit, waren also schon länger dort, ohne überhaupt entdeckt zu werden.

Letztendlich war gar nicht viel zu tun und die Uhu Eltern haben offensichtlich fast alles richtig gemacht. So war es auch die beste Entscheidung, die kleinen Vogelkinder nicht in eine Pflegestelle zu bringen, sondern am Ort zu lassen.

 

Im Fall von verletzten Greifvögeln und Eulen kann man sich übrigens auch an die AG Wanderfalkenschutz (AGW) wenden, die auch Mitglieder in Marl haben. Unter der Notfallnummer 0177-6846728 (WhatsApp) oder unter der E-Mail-Adresse wanderfalkenschutz@googlemail.com kann man dort um Hilfe bitten. Aber bitte nicht mitten in der Nacht anrufen ... ;-)


Nachtrag:

  • Bereits am 10.06.2020 ist ein junger Uhu auf einem erhöhtem Sitzplatz gesichtet und fotografiert worden, den er wohl nur fliegend erreicht haben konnte.
  • Heute, am 12.06.2020, erhielt ich die Nachricht, dass sich die jungen Uhus bereits an einem weiter entfernten Platz aufhalten.
  • Wie unsere Fachleute voraussagten: Am Wochenende werde sie wohl davonfliegen.
  • Ein Bauer aus der Nachbarschaft berichtete sinngemäß: Die Uhus, die sind schon seit zwei Jahren da.

Ist es nicht schön in einer Stadt zu Wohnen, in der Uhus nahezu unbemerkt brüten können? (Das soll auch so bleiben!) Der NABU Marl arbeitet aktuell in mehreren Projekten aktiv daran, dass in Marl die vorhandenen Naturschätze weiterhin erhalten bleiben, das weiteres Gute für unsere Natur geschaffen wird.

 

Unser Dank an unseren Bürgermeister für seine intensive Unterstützung dieser Aktion.

Unser Dank an alle weiteren ungenannten Mitwirkenden an unserer Aktion für die jungen Uhus.

 

Erwin Gebauer


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Kommentare: 3
  • #1

    Stefan Rosengarten (Montag, 15 Juni 2020 16:12)

    Was heißt denn davon fliegen? Die Junguhus werden noch eine ganze Weile in der Nähe des Brutplatzes bleiben und von ihren Eltern versorgt werden. Sie müssen ja erstmal das Jagen lernen. Im August etwa, werden sie das Gebiet dann verlassen.

  • #2

    Britta Müller (Montag, 22 Juni 2020 07:46)

    Denke mal, dass damit das Verlassen des Firmengeländes gemeint war.

  • #3

    Stefan Rosengarten (Dienstag, 23 Juni 2020 20:49)

    Auch das trifft nicht zu. Auf Grund der Tatsache, dass sie nun fliegen können, erweitert sich zwar ihr Radius, dennoch bleiben sie sehr lokal im Bereich des Firmengeländes.