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Waldführung Matena

Führung „Der bewirtschaftete Wald“

 

Ein hoch aktuelles Thema wurde vom NABU Marl mit fachlicher Unterstützung der interessierten Bevölkerung und unseren gewählten politischen „Entscheidern“ in Marl angeboten.

 

Fachliche Erläuterungen wurden von

  • Frau Nieland (Leiterin der Schwerpunktaufgabe Urbane Wälder, Wald und Holz)
  • Herrn Jünemann (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald)
  • Herrn Herber (räumlich zuständiger Förster, Wald und Holz)

gegeben.

 

Es gab viel „Neues“ für die Teilnehmer zu erfahren: Große, seltene Bäume im Wald, den Chinesenbart und viel Wissen zum Wachstumverhalten der Bäume. Rechtliche Grundlagen zur Waldbewirtschaftung und die Begründungen zur Optimierung eines bewirtschafteten Waldes, welche an exemplarischen Orten im Detail näher erläutert wurden.

 

Das Interesse der Teilnehmer war groß. Viele Fragen wurden gestellt und beantwortet. Sehr informativ verlief die Diskussion zum Thema „Wald in Not“, unser vorgeschädigter Wald, die nun hinzugekommene extreme Dürreperiode und damit verbunden der Befall durch Käfer (z.B. Prachtkäfer) und Pilze (z.B.  Rußrindenkrankheit). 

 

Auf 

  • den weltweiten Rückgang an Waldflächen
  • konkrete Rodungen
  • unsere Verantwortung dafür (Klimawandel, Fridays for Future)
  • die weiter voranschreitende Vernichtungen von innerstädtischen Waldflächen in Marl
  • die „kontinuierliche“ Vernichtung von innerstädtischen Bäumen in Marl

wurde ebenfalls eingegangen. Die Bedeutung der Biodiversität des Waldes, der Wälder, wurde von allen Teilnehmern erkannt.

 

Wie soll die Stadt Marl zukünftig mit den städtischen Wäldern umgehen?

 

Eine angeregte Diskussion konnte nicht mit einer einheitlichen Lösung abgeschlossen werden. Nach Kenntnisstand des NABU Marl erwirtschaftet die Stadt aus den städtischen Wäldern keinen (ggf. keinen nennenswerten) finanziellen Gewinn.

 

Der Wunsch der Schüler bei der Schüler Klimakonferenz der Stadt Marl nach einem verbindlich bleibenden „Urwald“ in Marl, stieß auch bei den Fachleuten auf Interesse. Konkrete Vorschläge wurden gemacht.

Sinnvollerweise sollte die konkrete Festlegung in Absprache / Zusammenarbeit mit Wald und Holz durchgeführt werden. Fördermittel für Wildnisgebiete könnten ggf. in Anspruch genommen werden. Eine vergleichende wissenschaftliche Begleitung dieser potentiellen Maßnahme erscheint sinnvoll.

 

Eine Exkursion, die nach zeitlicher Überziehung, streckenmäßig und inhaltlich abgekürzt werden musste.

Das spricht für das Thema. Der NABU Marl bedankt sich herzlich für die hervorragende fachliche Begleitung, die erläuterten forstwirtschaftlichen Vorgehensweisen, die interessanten Hinweise zu rechtlichen Fragen in Sachen Wald und Verkehrssicherungspflicht, die verschiedenen Anmerkungen zum Thema „Urwald“ und „Wildnisgebiete“ bei den Referenten Frau Nieland, Herrn Jünemann und Herrn Herber.

 

Leider war kein offizieller Vertreter der Stadt Marl anwesend. An der mangelnden Fachkompetenz der Beteiligten und der Bedeutung dieses Themas für die Klimanotstands-Stadt Marl kann es nicht gelegen haben. Die daraus folgende Interpretation sei den Bürgern überlassen.

 

Der NABU Marl ist stets bemüht, „The mountain of stupid“* zu überschreiten und sich dann mit fachlich korrekten Argumenten und Ansinnen für den Natur- und Umweltschutz einzusetzen. Hierzu laden wir  Fachleute zur Darstellung des Sachverhaltes, interessierte Bürger und Entscheidungsträger ein. Wir sprechen bei kontrovers geführten Themen mit beiden Seiten auf sachlicher, fachlicher Ebene. Wie in diesem Fall mit der Forstwirtschaft, so auch in unseren vorherigen Führungen mit den Landwirten.

 

Der NABU Marl arbeitet ehrenamtlich für die Achtung und den Erhalt der Natur, für eine „unbelastete“ Umwelt - für eine gute, eine gesunde Zukunft für unsere Kinder und Kindeskinder.

 

*Exemplarisch zum Begriff „The mountain of stupid“ der Link zu einem Beitrag des von mir hoch geschätzten Prof. Dueck: https://www.omnisophie.com/dd322-wie-hype-und-dummheit-verbandelt-sind-juli-2018/

 

Text: Erwin Gebauer / BM

Fotos: Britta Müller

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