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Katzenbusch

Buchensterben im Nachbarwald in Herten - Katzenbusch für die Katz?

Heute nahmen drei Mitglieder des NABU Marl an einer Führung der Stadt Herten durch den zur Zeit für die Öffentlichkeit gesperrten Wald Katzenbusch in Herten teil. Diese berechtigte Sperrung des Waldes hat einen Grund: Es findet ein schnell voranschreitendes Buchensterben in diesem Wald statt, in dessen Folge große Äste, von unten unvorhersehbar, abbechen und herabfallen.

 

Gerne nahmen die NABU Marl Mitglieder das Angebot an, sich unter fachkundiger Leitung über die Ursachen und Auswirkungen des Buchensterbens informieren zu lassen und einen persönlichen Eindruck von den Anzeichen und vom Ausmaß der Schädigungen zu gewinnen. 

 

Nur max. 22% der Bäume des Waldes in NRW besaßen 2018 eine Kronenverlichtung, die nicht größer als 10% war (Quelle: https://www.wald-und-holz.nrw.de/wald-in-nrw/waldzustand). Das ist für mich ein erschreckend geringer Anteil an „gesunden“ Bäumen in unseren Wäldern.

 

Die letztjährige Dürre und die in diesem Jahr anhaltende Dürre, stellt eine enorme Belastung für die Bäume dar. Die Vorschädigung, die Belastung der Bäume durch saure Böden und anderes mehr, verstärkt die „Empfindlichkeit“ der Bäume. Verschiedene tiefere Probegrabungen im Katzenbusch zeigten den Teilnehmern einen trockenen Boden bis ca. 1,5 m Tiefe (tiefer waren diese Grabungen nicht).

 

Für Interessierte sei hier die Internetseite des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ empfohlen, die eine sehr gute Übersicht der Dürre in Deutschland, sowohl im Oberboden bis 25 cm Tiefe, aber auch in der Bodenschicht bis 1,8 m Tiefe angibt: https://www.ufz.de/index.php?de=37937

 

Soweit ich die vorgetragenen Informationen richtig verstanden habe, stellt sich folgender Kenntnisstand zum Buchensterben im „Katzenbusch“ dar:

  • Die Buchen im Katzenbusch haben einen Wassermangel.
  • Schlauchpilze dringen in die Buchen ein.
  • Unter den nach oben zeigenden Rinden breitet sich der Schlauchpilz aus.
  • Die Rinde auf der Oberseite der Seitenäste wird rissig, wird abgeworfen.
  • Dieser Vorgang ist von unten stehenden Beobachtern nicht zu erkennen.
  • Der Baum wehrt sich mit Sperrschichten, bildet Weißholz aus.
  • Auch große Äste fallen so „plötzlich“ herab.

Von Woche zu Woche werden weitere betroffene Buchen von Fachleuten identifiziert.

Die Stadt Herten hat begleitend renomierte Wissenschaftler „mit ins Boot genommen“.

Von Herten nach Marl ist es kein weiter Weg. Die Marler Bodenverhältnisse erscheinen denen in Herten als weitgehend ähnlich.

 

 

Mitglieder des NABU Marls werden zukünftig mit geschärften Blick durch die Buchenwälder Marls gehen. 

 

Fotos und Text: Erwin Gebauer

 

 

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