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Fledermaus-Abend

Einen hochspannenden Themenabend zum Thema Fledermäuse bereitete uns die AG Fledermausschutz. Alfons Pennekamp  aus Datteln und Michael Korn aus Gladbeck erläuterten die Lebensweise der hier lebenden Fledermäuse - ihr Lebensrhythmus mit Sommer- und Winterquartier, die Wochenstuben, die verschiedenen Methoden der Orientierung und ihre unterschiedlichen Techniken bei der Insektenjagd.

 

Bei uns kommt am häufigsten die Zwergfledermaus vor. Ihre Sozialrufe sind auch für uns hörbar. Hannelore Eisenberg brachte ein paar ihrer Pfleglinge mit und tatsächlich konnten wir die Kontaktrufe gut hören. Die Pflege und Aufzucht von Fledermäusen ist hochkompliziert und man sollte auf keinen Fall selbst versuchen, eine verletzte Fledermaus aufzupäppeln. Werden hilflose oder verletzte Fledertiere gefunden, sollte man sie zunächst beobachten und dann kompetente Hilfe holen. 

 

Schon beim Sichern einer Fledermaus sind Vorsichtsmaßnahmen zu treffen: Auf jeden Fall Handschuhe tragen - denn sie beißen - und auf keinen Fall in ein Frottiertuch einwickeln. Am besten in Küchenkrepp oder Toilettenpapier einpacken! Wer von einer Fledermaus gebissen wurde, MUSS sich in ärztliche Behandlung begeben!

Für den Schutz von Fledermäusen werden noch Quartiere gesucht - sowohl Hinweise auf vorhandene Quartiere als auch geeignete neue Wohnstätten, wie zum Beispiel alte Bunker. Fledermäuse brauchen feuchte, dunkle Höhlen. Trockene Wohnungen werden von ihnen erkundet, sind aber für längere Aufenthalte ungeeignet.

 

Immer wieder hängen sie an Fliegenfängern, die Menschen draußen an ihren Balkonen und Terrassen aufhängen. Warum man Insektenklebestreifen - meist noch mit Pestizidbesatz - im Freien aufhängt, kann wohl kein Naturschützer nachvollziehen. Die Entklebung von dort hängenden Fledermäusen ist jedenfalls extrem aufwändig.

 

Viele Fledermäuse werden von Katzen getötet oder verletzt. Daher sollte man Katzen in der Dämmerung nicht herauslassen, sagt Frau Eisenberg. Wenn Katzen ein Fledermausquartier bekannt wird, sitzen sie gerne davor und fangen die ausfliegenden Säugetiere.

 

Tiere, die wieder ausgewildert werden können, werden dort ausgesetzt, wo man sie gefunden hat. In ihrem angestammten Umfeld haben sie Ortskenntnisse und kommen besser klar als in unbekanntem Terrain. Tiere, die es nicht schaffen und sterben oder eingeschläfert werden müssen, werden eingefroren und später zu wissenschaftlichen Zwecken präpariert. Wobei sogar das Einschläfern von Feldertieren durch Tierärzte problematisch ist, denn die allerwenigsten Tierärzte kennen sich mit  diesen Exoten aus.

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